„Vampire beißen nicht (immer)!“ Der Vampyr für Kids
 

 
 
Kritiken:
 

NEUE Woche vom 20.05.2009

Am Samstag war Premiere der Kinderoper „Der Vampyr für Kids“

Blutsauger flattern auf Schloss Hellenstein
Lange schon wird gemunkelt, dass Schloss Hellenstein nachts gar nicht so leer ist, wie es aussieht. Beim romantischen Ausblick von unten, wenn das Schweinwerferlicht die Mauern in ein goldschimerndes Licht taucht, will manch einem schon ein seltsames Wesen erschienen sein, so schwarz, so flink – und so schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht ist. Man wollte es natürlich erst gar nicht glauben, aber diejenigen, die am vergangene Samstagabend mit dabei waren, wissen es jetzt: auf Schloss Hellenstein leben Vampire!
Am frühen Abend schlüpften die Blutsauger der Jungen Oper aus ihren Verstecken zur Premiere des Stücks „Der Vampyr für Kids“. Die Zuschauer wurden in die als Vampir-Wohnzimmer umfunktionierte Torhalle eingeladen, um zuzusehen, wie die kleinen Vampire Paula und Paul und ihr Papa den Abend verbringen. Sie haben sich nämlich mit ihren menschlichen Freunden Dennis, Jenny, Matze und Tina verabredet, um gemeinsam die Geschichte von Lord Ruthven zu spielen. Diese steht im geheimnisvollen Vampyr-Buch geschrieben und besagt: Lord Ruthven muss es in nur 24 Stunden schaffen, drei Frauen zu opfern, um ein weiteres Jahr leben zu können. „Eine schaurig schöne Kinderoper nach Heinrich Marschner. Ohne Blut und Knoblauch, aber mit allerhand Musik!“ – so die Philosophie des Stücks. Autor und Regisseur Oliver von Fürich möchte mit dieser Oper Jung wie Alt anlocken. Geleitet wurden alle Opernpassagen von Nico A. Stabel, der die Begleitung am Klavier spielte.
Über den Inhalt soll gar nicht allzu viel verraten werden, denn wer am Wochenende nicht mit dabei war, hat noch insgesamt sechsmal die Möglichkeit, die Heidenheimer Vampire hautnah zu erleben, bevor sie sich am 22. Juli wieder in ihr Schloss zurückziehen. Soviel ist aber zu sagen: die Vampire und ihre „Menschengäste“ verbringen einen spannenden, sehr musikalischen Abend miteinander, an dem jeder der Akteure in eine Rolle der Sage um den mysteriösen Lord Ruthven schlüpft.
Das Stück ist in drei Teile gegliedert, in denen es der böse Lord immer auf ein ganz bestimmtes Mädchen abgesehen hat. Gespielt wird Lord Ruthven von Lars Grünwoldt, der schon an der Staatsoper Hamburg und an der Komischen Oper Berlin mit seinen Auftritten begeisterte. Die Rollen der drei Frauen sind mit Stephanie Forsblad besetzt, die der eine oder andere vielleicht aus der „Zauberflöte“ kennt. Michael Siemon spielt den jeweiligen Mann an der Seite der armen Opfer, darunter den armen Edgar Aubry, der verliebt ist in Malvina, aber von deren Vater nicht anerkannt wird, weil der sich einen Schwiegersohn mit Rang und Reichtum wünscht. Der Bräutigam ist schon ausgesucht – und der ist kein anderer als der Vampir. Als Liebhaber getarnt will er so seinem Ziel näher kommen. Ob er es am Ende schafft? Nun, ein Besuch auf Schloss Hellenstein bringt die Antwort näher. Julia Hess

 

HNP vom 19.05.2009

Heidenheims Blutsauger bitten ins Schloss: Zwischen echten Spinnweben wird im Torhaus „Der Vampyr für Kids“ uraufgeführt

Einen besseren Ort als die alte Torhalle von Schloss Hellenstein hätte die „Junge Oper“ für ihre Aufführung „Der Vampyr für Kids“ nach Heinrich Marschner kaum finden können. Zur ausverkauften Premiere am Samstag flatterten sogar ein paar Tauben an der Decke; und zahlreiche Spinnweben (echt!) hängen malerisch in den Ecken des alten Gemäuers. Das sparsame Bühnenbild ist in schwarz-rot gehalten – echte Vampirfarben eben.
Die improvisierten Sitzreihen bestehen aus umgedrehten Getränkekisten, Saft – nicht Bier, auf denen die Kinder erwartungsvoll sitzen resp. herumrutschen.
Ruhe kehrt erst ein, als die Geschichte ihren Lauf nimmt: Eine auf Schloss Hellenstein lebende Vampirfamilie lädt ihre menschlichen Freunde ein, Kinder und Eltern aus Heidenheim, mit ihnen gemeinsam eine Geschichte aus einem geheimnisvollen Die modernen Heidenheimer Vampire, denen Knoblauch und Sonnenlicht nichts anhaben können und die ja auch kein bisschen „blutrünstig“ zu sein scheinen, lesen und spielen mit ihren menschlichen Freunden die Geschichte vom Vampir Lord Ruthven, der in nur 24 Stunden drei Frauen opfern muss, um ein weiteres Jahr leben zu können.
Dies ist die Rahmenhandlung, um die Oper von Marschner kindgerecht zu erzählen. Sozusagen eine Geschichte um die Oper herum, die das manchmal gruselige Geschehen auf der Bühne für Kinder humorvoll aufbereitet und „entschärft“, eine moderne „Story“ um die Opernhandlung herum, die dadurch, dass sie improvisiert wirkt, für die jungen Zuschauer locker und unterhaltsam ist. Plastikschwert oder Spielzeugpistole vor den Augen der Kinder mal schnell aus der Truhe mit den Utensilien geholt, wirken weniger bedrohlich, selbst wenn es eigentlich um Mord und Todschlag geht. Eingeworfene Kommentare der kleinen Schauspieler wie „Ist doch alles nur Theater!“ lassen die Zuschauer das Märchenhafte der Handlung immer im Hinterkopf behalten.
Den Vampir, der sein weibliches Opfer umgarnt, nennen die Kinder einen „Schleimer“. Durch eine Vielzahl dieser „komischen Brechungen“ einer an sich gruseligen Handlung bleibt während der gesamten Vorstellung eine fröhliche Atmosphäre bestehen. Außerdem gibt es ja ein Happyend – na, zumindest fast, aber die Überraschung am Ende soll nicht verraten werden.
Unter der Regie Oliver von Fürichs und der musikalischen Leitung von Nico A. Stabel singt Lars Grünwoldt als Lord Ruthven den das kleine Publikum sichtlich beeindruckenden Vampir. Stephanie Forsblad übernimmt alle weiblichen Rollen der Oper, als da sind Emmy, Janthe und Malvina. Als Gegenpart zum düsteren Vampir steht Michael Simon als Edgar Aubry und George Didbin auf der Bühne. Dessen „fliegende Rollenwechsel“ (ab die Mütze, auf den Hut und umgekehrt) amüsieren nicht nur Kinder
Von launigen Einführungen und Überleitungen in Form von Spielszenen oder Vorlesen umrahmt, singen die Künstler ausgewählte Arien, Duette und Terzette – manchmal so stimmgewaltig, dass sich die Kleineren schon mal kurz die Ohren zuhalten. Überhaupt nehmen die Kinder erfrischend Anteil am Spiel der Akteure, sei es durch schnelles Umdrehen, wenn die Schauspieler in eine bestimmte Richtung blicken, oder durch rasches Aufstehen, um mit dem von der Bühne herüber wehenden Rauch zu spielen.
So ist es auch kein Wunder, dass am Ende Groß und Klein begeistert applaudieren. Eine rundherum gelungene Kindervorstellung, die ihren Zweck erfüllt und Oper auch für die ganz Jungen unterhaltsam darbietet. A&A Meiritz

 

HZ vom 19.05.2009

Ein Blutsauger wird bejubelt

Richtig gut: der „Vampyr für Kinder“ der Heidenheimer Opernfestspiele
Aber jetzt! Mal ist der Vampir tot, dann springt er wieder kreuzfidel durchs Stück – und am Schluss . . . Doch das wird hier jetzt nicht verraten, denn überraschend ist das schon, wie Heidenheims „Vampyr für Kinder“ endet. Da hat Oliver von Fürich ganze Arbeit geleistet. Das Publikum jedenfalls ist ziemlich baff.
Und begeistert obendrein. Großer Jubel und viele anerkennende Kommentare nach der Premiere am Samstag. Mit Recht, denn Heidenheims Junge Oper hat mit „Vampire beißen nicht (immer)!“ ein ganz starkes Stück für Kinder vorgelegt. Spannend, interessant, engagiert und vor allen Dingen immer nachvollziehbar erzählt Oliver von Fürichs kindgerechte, aber auch Erwachsene fesselnde Bearbeitung vonHeinrichMarschners „Oper“ zunächst einmal deren Geschichte. Darüber hinaus aber gelingt es von Fürich auch, die Quintessenz des Marschner’schen Opus in einer geschickt gestrickten Rahmenhandlung nicht nur herauszuarbeiten, sondern sie, noch viel besser, wie selbstverständlich in ihr aufgehen zu lassen. Und dies auch noch ohne all die billigen, platten Anbiedereien, die man leider so oft sonst in Kinderstücken über sich ergehen lassenmuss. Als Glücksfall erwies sich auch die Wahl des Ortes. In der Torhalle von Schloss Hellenstein gedeiht die Vampirgeschichte nicht nur atmosphärisch und optisch gleich nochmal so schön und kann – von der Licht-AG des Hellenstein- Gymnasiums – zudem noch effektvoll illuminiert werden. In der Torhalle von Schloss Hellenstein sind auch die akustischen Verhältnisse nicht nur überraschend gut, sondern sogar ganz ausgezeichnet. Was selbstverständlich zuallererst der Sängerin und den beiden Sängern zugute kommt. Denn gesungen wird viel in dieser Kinderoper. Und gut obendrein. Lars Grünwoldt orgelt den Vampir Lord Ruthven bedrohlich und baritonal comme il faut. Stephanie Forsblads Sopran hat Kraft und Farbe gleich für drei vom Blutsauger gejagte Jungfrauen. UndMichael Siemons Tenor scheint auf einem guten Wege, dereinst einmal im Heldenfach anzukommen. Das hört sich alles prima an, auch was Nico A. Stabel als musikalischer Leiter und Ein-Mann-Band dazu aus seinem elektrischen Klavier holt.
Amadeo Klitzing, Lena Krems, Fridolin Kronberger, Rosalie und Valentin Kronberger, Katja Laun, Niko Mödinger,Nicklas Müller und Natascha Preuß stehen hierfür abwechselnd parat –, das ist wirklich aller Ehren wert. Macht Spaß, ihnen dabei zuzuschau’n. Ganz tolle Sache, es gibt zwar kaum noch Karten, aber hoffentlich noch ein paar Zusatztermine! Manfred F.Kubiak

 

REGIE und AUTOR
Autor und Regisseur Oliver von Fürich möchte mit dieser Oper Jung wie Alt anlocken ... SPANNENDE SACHE: Die kleinen (und großen) Besucher müssen auf dem Schloss keinen Vampirbiss fürchten ... BEI DER PREMIERE erhielten die großen (und kleinen) Akteure viel Applaus. NEUE WOCHE, 20. Mai 2009, VAMPIRE BEISSEN NICHT (IMMER)

REGIE und AUTOR
...Doch das Ende wird hier jetzt nicht verraten, denn überraschend ist das schon, wie Heidenheims „Vampyr für Kinder“ endet. Da hat Oliver von Fürich ganze Arbeit geleistet.Das Publikum jedenfalls ist ziemlich baff. Und begeistert obendrein. Großer Jubel und viele anerkennende Kommentare nach der Premiere am Samstag. Mit Recht, denn Heidenheims Junge Oper hat mit „Vampire beißen nicht (immer)!“ ein ganz starkes Stück für Kinder vorgelegt. Spannend, interessant, engagiert und vor allen Dingen immer nachvollziehbar erzählt Oliver von Fürichs kindgerechte, aber auch Erwachsene fesselnde Bearbeitung von Heinrich Marschners „Oper“ zunächst einmal deren Geschichte. Darüber hinaus aber gelingt es von Fürich auch, die Quintessenz des Marschner’schen Opus in einer geschickt gestrickten Rahmenhandlung nicht nur herauszuarbeiten, sondern sie, noch viel besser, wie selbstverständlich in ihr aufgehen zu lassen. Und dies auch noch ohne all die billigen, platten Anbiedereien, die man leider so oft sonst in Kinderstücken über sich ergehen lassenmuss.
Als Glücksfall erwies sich auch die Wahl des Ortes. In der Torhalle von Schloss Hellenstein gedeiht die Vampirgeschichte nicht nur atmosphärisch und optisch gleich nochmal so schön und kann – von der Licht-AG des Hellenstein-Gymnasiums – zudem noch effektvoll illuminiert werden. In der Torhalle von Schloss Hellenstein sind auch die akustischen Verhältnisse nicht nur überraschend gut, sondern sogar ganz ausgezeichnet. ... Und wie die jeweils sechs Kinder mimisch ihren Teil der Geschichte angehen, das ist wirklich aller Ehren wert. Macht Spaß, ihnen dabei zuzuschau’n. Ganz tolle Sache, es gibt zwar kaum noch Karten, aber hoffentlich noch ein paar Zusatztermine! HEIDENHEIMER ZEITUNG, 19. Mai 2009, VAMPIRE BEISSEN NICHT (IMMER)

REGIE und AUTOR
Einen besseren Ort als die alte Torhalle von Schloss Hellenstein hätte die „Junge Oper“ für ihre Aufführung „Der Vampyr für Kids“ nach Heinrich Marschner kaum finden können. Zur ausverkauften Premiere am Samstag flatterten sogar ein paar Tauben an der Decke; und zahlreiche Spinnweben (echt!) hängen malerisch in den Ecken des alten Gemäuers. Das sparsame Bühnenbild ist in schwarz-rot gehalten – echte Vampirfarben eben. ... Dies ist die Rahmenhandlung, um die Oper von Marschner kindgerecht zu erzählen. Sozusagen eine Geschichte um die Oper herum, die das manchmal gruselige Geschehen auf der Bühne für Kinder humorvoll aufbereitet und „entschärft“, eine moderne „Story“ um die Opernhandlung herum, die dadurch, dass sie improvisiert wirkt, für die jungen  Zuschauer locker und unterhaltsam ist. Plastikschwert oder Spielzeugpistole vor den Augen der Kinder mal schnell aus der Truhe mit den Utensilien geholt, wirken weniger bedrohlich, selbst wenn es eigentlich um Mord und Todschlag geht. Eingeworfene Kommentare der kleinen Schauspieler wie „Ist doch alles nur Theater!“ lassen die Zuschauer das Märchenhafte der Handlung immer im Hinterkopf behalten. Den Vampir, der sein weibliches Opfer umgarnt, nennen die Kinder einen „Schleimer“. Durch eine Vielzahl dieser „komischen Brechungen“ einer an sich gruseligen Handlung bleibt während der gesamten Vorstellung eine fröhliche Atmosphäre bestehen. Außerdem gibt es ja ein Happyend – na, zumindest fast, aber die Überraschung am Ende soll nicht verraten werden.
Unter der Regie Oliver von Fürichs und der musikalischen Leitung von Nico A. Stabel singt Lars Grünwoldt als Lord Ruthven den das kleine Publikum sichtlich beeindruckenden Vampir. Stephanie Forsblad übernimmt alle weiblichen Rollen der Oper, als da sind Emmy, Janthe und Malvina. Als Gegenpart zum düsteren Vampir steht Michael Simon als Edgar Aubry und George Didbin auf der Bühne. Dessen „fliegende Rollenwechsel“ (ab die Mütze, auf den Hut und umgekehrt) amüsieren nicht nur Kinder. Von launigen Einführungen und Überleitungen in Form von Spielszenen oder Vorlesen umrahmt, singen die Künstler ausgewählte Arien, Duette und Terzette – manchmal so stimmgewaltig, dass sich die Kleineren schon mal kurz die Ohren zuhalten. Überhaupt nehmen die Kinder erfrischend Anteil am Spiel der Akteure, sei es durch schnelles Umdrehen, wenn die Schauspieler in eine bestimmte Richtung blicken, oder durch rasches Aufstehen, um mit dem von der Bühne herüber wehenden Rauch zu spielen. So ist es auch kein Wunder, dass am Ende Groß und Klein begeistert applaudieren. Eine rundherum gelungene Kindervorstellung, die ihren Zweck erfüllt und Oper auch für die ganz Jungen unterhaltsam darbietet. HEIDENHEIMER NEUE PRESSE; 19. Mai 2009, VAMPIRE BEISSEN NICHT (IMMER)

 
 
Leseprobe (PDF):
 
Seite 1 bis 11
 
 
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